Aktive und passive Klangtherapie
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Das Heiltrommeln zum Beispiel
kann sowohl als aktive als auch als passive Klangtherapie eingesetzt werden. Möchte man es aktiv betreiben, dann muss man zuerst einmal lernen. Denn jeder Rhythmus hat eine ganz besondere Bedeutung. Diese sollte man kennen, damit man seinen Körper und seine Psyche auf eine ganz bewusste Art und Weise beeinflussen kann. Das Faszinierende daran ist, dass nach einer gewissen Zeit die Bewegungen zur Erzeugung der Klänge nicht mehr vorsätzlich gesteuert werden, sondern sich verselbstständigen.
Damit bringen die Hände klanglich zum Ausdruck, was der trommelnde Mensch gerade fühlt. Das wiederum kann vor allem in der Diagnostik eine wichtige Hilfe sein. Es gibt verschiedene psychische Erkrankungen, bei denen der Betroffene nicht mehr in der Lage ist, seine Gefühle in Worte fassen zu können. Damit können mit der aktiven Klangtherapie auch überschießende Gefühle in einen ungefährlichen Rahmen gebracht werden, indem man beispielsweise seiner Wut durch hämmernde heftige Schläge Ausdruck verleiht.
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Ein melancholisches Gemüt
wird eher nach Naturinstrumenten greifen, die tiefere und schwermütigere Töne erzeugen. Obwohl man sich andererseits mit hellen Klängen zielgerichtet in eine bessere Stimmung versetzen kann. Wenn man während der Therapie seine Gedanken verändert, wird sich auch der erzeugte Rhythmus anpassen. Das wird vor allem in den Fällen deutlich, bei denen mit kombinierter passiver Farblichttherapie und aktiver Klangtherapie gearbeitet wird.
Helles Licht und mediterrane Farben erzeugen eine positive Grundstimmung, die sich auf den vom Patienten erzeugten Klang überträgt. Umgekehrt kann man mit düsteren Farben wie Grau und Schwarz auch eine euphorische Stimmung dämpfen. Das ist sowohl bei Borderline als auch bei Schizophrenie in einigen Fällen erforderlich, um zu verhindern, dass sich der Betroffene im Überschwang der Gefühle selbst Schaden zufügt.
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Klassische Beispiele für die passive Klangtherapie
sind die tibetischen Klangschalen. Dabei legt sich der Patient ausgestreckt und möglichst entspannt auf eine Liege. Der Klangtherapeut kann aus den Klangschalen je nach der Stelle, an der er sie anschlägt, völlig unterschiedliche Klänge erzeugen. Hierbei beruht das Wirkprinzip der Klangschalen nicht nur auf der Wahrnehmung und Verarbeitung der Klänge selbst, sondern auch darauf, dass durch den direkten Kontakt zwischen Klangschale und Körper des Patienten die durch den Klang entstehenden Schwingungen direkt übertragen werden und sich um die Kontaktstelle herum in alle Richtungen kreisförmig ausbreiten. Damit ist auch die zielgerichtete Entspannung bestimmter Körperpartien möglich.
Ein weiteres sehr gutes Beispiel für die passive Klangtherapie sind Angebote der verschiedenen Wellnesshotels und Kurbäder. So setzt beispielsweise das Muschelbad durch eine Kombination aus Düften, Klängen und Licht auf eine totale Entspannung. Hier kann man auch in kurzer Zeit den Stress abschütteln, der sich über eine längere Zeit angestaut hat. Dabei kommen spezielle CDs zum Einsatz, auf
denen entweder Naturklänge der unterschiedlichsten Art oder synthetisch erzeugte meditative Klänge gespeichert sind.
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Eine Steigerung dieser Art der kombinierten Therapie
wenden einige Kureinrichtungen an. So werden die Patienten mit kleinen Luftkissen in einem größeren und angenehm warmen Wasserbecken so platziert, dass der Körper zu schweben scheint. Meist nutzt man dafür Solebäder, weil dort der durch das Wasser selbst erzeugte Auftrieb höher ist. Der zu behandelnde Mensch wird so gelagert, dass die Ohren sich unter der Wasseroberfläche befinden und nur das Gesicht heraus schaut. Hier wird mit speziellen Unterwasserlautsprechern und CDs gearbeitet, deren Klänge zielgerichtet für diese Anwendung entwickelt worden sind. In den meisten Fällen wird hier zusätzlich mit Farblicht gearbeitet, das automatisch nach einer digitalen Analyse der erzeugten Klänge passend geschaltet wird.
Die Kombination passive Klangtherapie und der an Schwerelosigkeit erinnernde Schwebezustand im Wasser wird auch in anderer Form angeboten. Dabei wird jedem Beteiligten ein Therapeut zugeteilt. Zwischen dem Therapeuten und dem Patienten muss in diesem Falle ein ungetrübtes Vertrauensverhältnis bestehen, sonst funktioniert das Ganze nicht. Der Therapeut bewegt den zu behandelnden Menschen in Abhängigkeit von den jeweiligen Klängen durchs Wasser. Dabei kommen die Ohren des zu Behandelnden mal über Wasser und mal unter Wasser zu liegen. Auch hier wird in den meisten Fällen zusätzlich mit verschiedenen Lichteffekten gearbeitet.
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Bei beiden Klangtherapien im Wasser
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Eine kleine Geschichte der Klangtherapie
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